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Samstag, 31. März 2012

Mama nimmt meine Hand und gemeinsam gehen wir die Treppen hinauf. Sie kommt mir endlos lang vor. Ich schaue meine Mama an und sehe, dass sie Tränen in den Augen hat.
"Bloß stark bleiben!", denke ich und schlucke die Tränen runter.
"Da wären wir", sagte die Frau und öffnet mit ihrem Schlüssel die elektirsche Tür.
"Ist ja wie im Knast", denke ich mir, sage aber nichts. Sie führt uns durch einen Gang.
Die erste Tür steht offen. Ein kleiner Junge sitzt auf seinem Bett und guckt sich irgendein buntes Buch an. Er sieht traurig aus. Der nächste Schock: Die Fenster sind vergittert.
"So, hier ist dein Zimmer. Du bist für die erste Zeit alleine", lächelt die Frau.
Und so langsam wird mir klar, was hier gerade passiert. Ich bin wirklich in die Psychiatrie eingewiesen worden.
"So schlimm ist es doch gar nicht", sagt mein Dad der gerade zur Tür herein kommt. Ich starre immer noch fassungslos die kahlen Wände an. Er lässt meinen Koffer auf's Bett fallen und setzt sich dann auf den Stuhl an der anderen Wand.
Ich muss schlucken. "Bloß nicht weinen", denke ich. Ein Mann kommt ins Zimmer. " Hallo Sarah. Ich muss leider kurz deine Eltern entführen". "Klar", ich versuche zu lächeln, doch es gelingt mir nicht ganz. Als sie weg sind kann ich nicht anders. Tränen laufen über meine Wangen und ich kann sie nicht unterdrücken. Schnell renne ich auf die Toilette. Ich könnte schreien.
Aufeinmal muss ich grinsen. Hastig ziehe ich mein Handy, welches ich noch nicht abgegeben habe, aus der Hosentasche und reiße den Deckel ab. Mit zitternden Fingern nehme ich die Rasierklinge. "Danke", denke ich und lasse mir keine Zeit. Rote Wasserfälle überall, überall..

1 Kommentar:

  1. Die Geschichte ist echt schockierend aber wirklich gut geschrieben!

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